PrUB, DH 209

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2004)


1516 Juli 7. Königsberg.
{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]: Wiederinbesitznahme des vom Hauptmann von Samaiten ausgegrenzten Dorfes [Koadjuthen] mit bewaffneter Macht; Bitte um Hilfe im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung.
 

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 38, Bl. 280v-281v.

{Drucklegungen}
---.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.


{Datierung} Am montag nach vistationis Marie ist dem meyst(er) in Leyfflandt(1) volgende maynung geschriebenn: {Narratio} "Wir k(o)nnen e[wer] l[ieb] nith bergen, das sich der hauptman von Samaitt(en)(2) vor unßer regirung, auch itzundt in unnßer ankunfft, viefeltig eingrieff in unser(a) und unßers ordenns grenitz zcu Rangnit(3) understund(en), und dits ije lenger ye lenger ye mehr zu thon unnd stett alßo, das er unns ain groß dorff, darin vierundfunfftzigk hoffsteett(b) sind, abgegrenitzst hatt unnd numehr ain lange zeytt gebraucht. Dieweyll uns aber solichs die lenge von ime zu gedult(en) und aßo antzusehen nicht gefall(en), {S. 282r} ime derwegen offtmalß geschrieb(en), von seinem furnemen abzustellen. Des er alle zeytt mith ungegrauntt(en) ursachen entschutzung gesucht, haben wir uns ungeverlich vor acht tag(en) mith ainer antzall volcks nach Rangnit begeb(en), dasselbig dorff und die inwonner alß fur die unsern widerumb zu unser(e)n hand(en) gen(o)men. Gedenck(en) auch, dasselbig mith der hielff gots alßo zu behalt(en). Wollen aber dan(o)cht derhalben unßers versehens nichts unschicklichs furnemen, dan wir auch bey konig[liche]r ir[lauchtigkei]t deßhalben unßer bottschafft szo ist, die fare bey unnßern widerwerttig(en) szo groß, das wir verhoff(en), sich serer vor uns dan wir vor ine besorgenn mussen, dan sie nichts anderst thon dan uff zwo meyll wegs von der grenitz  die holtzer verhauen, wolt(en) sie zu uns ziehen, wer ine n(o)tter, das sie sie uffreumtt(en). {Dispositio} Damit wir aber dannocht unßer sach in gutt(er) acht, habenn wir e[wer] l[ieb] dits unßer furnemen nicht wollen bergen, s(o)nder bett(en) e[wer] l[ieb] hiemit freunt(lich), szo es sich ye begeben wurdt, das sich der hauptman von Samaitt(en) was unbilligs geg(en) unns understeen wurdt, e[wer] l[ieb] wollen uns uff fernner unßer ansuch(en) mith hielff und beystandt nicht verlassen, wollen wir widerumb mith leyb und gutt bey e[wer] l[ieb] dartzsetzt gefund(en) werd(en). Wolt(en) wir e[wer] l[ieb], der wir alle zeytt in allen zu wilfaren genaigt nicht verhalt(en)".{Datierung} Dat(um) ut supra.



Textkritische Anmerkungen


(a)    Aus unsers korr.

(b)    Coadjuthen vor der Zeile von Hand des 19. Jhs.   
 



Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Livland.

(2)    Samaiten.

(3)    Ragnit an der Memel.



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh209.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 209 (1516 Juli 7. Königsberg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 10.06.2004) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 10. Juni 2004 — Letzte Änderung: 10. Juni 2004 von Dieter Heckmann

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