PrUB, DH 185

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2004)

1515 März 5. Königsberg.
{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an den Erzbischof von Riga [Caspar Linde]: Dank für den übersandten Hengst; im Falle der gescheiterten kaiserlichen Vermittlungsversuche im Streit zwischen dem dem polnischen König [Sigismund I.] und dem Großfürsten [von Moskau, Wassili IV.] Bitte, die Grenzbefestigungen bis zur Regelung der eigenen Angelegenheiten nicht weiter auszubauen.
 

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 37, S. 342-344.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.


{Datierung} Montags nach reminiscere ist dem ertzbischoffe von Riga(1) volgende maynung geschrieben etc."Wir haben e[wer] l[ieb] schreyben bey zaiger dits brieffs sambt dem jungenn hengst, damit unns  e[wer] l[ieb] vererenn thutt, alles inhalts vernomen, auch denselbigen hengst gantz freuntlicher maynung von e[wer] l[ieb] empfang(en) unnd angenomen, wollenn denn alzo von e[wer] l[ieb] gebrauchen. Bedanck(en) unns dießer  e[wer] l[ieb] vererung gantz hochlich und freuntlich mit erbittung solchs umb dieselb in dem unnd anderm zu vergleichen. Unnd nachdem uns  e[wer] l[ieb], {S. 343} in solcher schryfft uff vorig, unnser schreybenn, der hielff halbenn wider konigkliche irlauchtigkeyt von Polenn(2) zu laisten, anthwort gibt, welche wir zu gutter maß auch vornemen, ist unns derhalbenn e[wer] l[ieb] stiefft unnd kirchen widerwerttigkeyt nicht lieb. Mechtenn leiden, das e[wer] l[ieb] derselbigen uberig were, dieweyl aber e[wer] l[ieb] wijssenn, in was hanndlung Romische kay[serlich]e maiestat, unser allergenedigster herr, mit konigklicher irleuchtigkeit von Polenn unnd dem großfurstenn der Reussen(3) steet, welche handlung vielleicht uns und unserm ordenn zum besten furgenomen ist, derwegen kay[serlich]e maiestat dieselbige handlung geren beylegenn wolt. Wo solchs geschee - wie wir noch hoff(en) -  m(o)cht solchs unns und e[wer] l[ieb] in dießem und anderm auch ersprießlich erscheynen. Darin wir unns dan bey  kay[serliche]r maiestatt, wie wir unns hievor erbott(en), e[wer] l[ieb] zu gutt befleissig(en) wollenn, damit solche zwittracht zwisch(en) e[wer] l[ieb] unnd dem großfurst(en) der Reussenn dießes bawß halbenn auch auffgehobenn mecht werd(en). Darumb wir e[wer] l[ieb] - wie neher unnser schreyben mitbrengt - gantz freuntlich bittenn(a), e[wer] l[ieb] wollen hirin unser unnd unsers ordens sachen behertzig(en) unnd nochmals mit gedacht(em) baw stiell steenn unnd in dießer zeyt geg(en) dem großfurst(en) der Reußenn, sovil sich e[wer] l[ieb] des enthalt(en) kann, zu ruhe gebenn, bits ßo lanng dieße unsere große tapffere sach zu ruhe unnd ainigkeit kumbt; dan e[wer] l[ieb] zu bedencken haben, wo dieselb ytzo was geg(en) dem großfurst(en) der Reußen mit thatt  furnemen wurdt, dießer sach, ßo kayßerliche m[aiesta]t vorhatt, ain große zerruttungk breng(en). Welchs wir dan villeicht geg(en) kay[serlich]e m[aiesta]t in ander wege entgelt(en) mus(en). Solchs gebenn wir e[wer] l[ieb] hiemit im bestenn unnd gantz freuntlich maynung zu vorsteen. Welchs e[wer] l[ieb] nicht anderst dan trewhertzigk maynunng von unns gescheen vornemen woll, uns auch mit hielff, wo es ye nicht anderst sein wolt - welchs wir nochmals gantz freuntlich biett(en) - nicht verlassen.  Wollen wir {S. 344} hinwiderumb geg(en) e[wer] l[ieb] unnd derselbig(en) stiefft unsers vermogens gleichmaß furnemen und dartzu ganntz freuntlich vergleichen unnd beschuld(en)".{Datierung} Datum ut s[upra].
Textkritische Anmerkungen


(a)    Aus bittenndt korr.


Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Riga.

(2)    Polen.

(3)    Russen.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh185.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 185 (1515 März 5. Königsberg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 27.1.2004) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Dienstag, 27. Januar 2004 — Letzte Änderung: 27. Januar 2004 von Dieter Heckmann

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