PrUB, DH 183

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2004)


1515 Dezember 20. Königsberg.
{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]: Bitte um eine persönliche Zusammenkunft am 26. Januar zu Memel, um sich mit dem Hochmeister zu beraten; Absicht, mit seinen beiden Hochmeisterkompanen und dem Komtur von Memel [Michael von Schwaben] und mit ungefähr 50 Pferden zu erscheinen; Ablehnung des meisterlichen Vorschlags, Geleit beim polnischen König zu erbitten, um demselben keinen zusätzlichen Einfluß einzuräumen; Bitte, sich gegen samaitischen Hinterhalt vorzusehen. 
 

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 37, S. 340 f.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



{Datierung} Am abenth Thome ist dem meyster in Leyfflant(1) folgende maynung gesch(rieben): "Wir haben in vorzeitt(en) furgenomen auß mergklich(en) ursachen, nicht weniger auch auß besonnder freuntschafft, die wir zu euch trag(en), uns mith euch zu sehen. Wu uns anher nicht mergklich unnd groß oblig(en) geirredt, wolt(en) wir nicht underlassenn habenn, vor dießer zeytt kegenn ewer perszon zu komen. Dieweyl wir auch in erfarung, das ir sulch beykunfft nicht anders dan wir beliebt und unns dießer zeytt dermaß unnßers ordens notthsachenn vorsteenn, die wir an ewern rath nicht wollen ader neyssenn zu messig(en), deßhalben wir bey unns bedacht, uns bey euch zu vorfug(en). Guttlichs fleis biettendt unnd begerendt, ir wolt euch {Datierung} sonnabents den negst(en) nach conversionis Pauli(2) [1516 Januar 26] kegen der Memmell(3)  ferfugenn, dieselbig unnßer geschefft unnd notsach(en) folgend(en) tag antzuhoren unnd uns darin rettigk sein. Do wir mith allerengstenn rath, alß nemlich denn chomptur von der Memmel und unßern beid(en) compan, ungeferlich mith funfftzigk pferdenn erscheinen wollen unnd uns dießer bemuhung(en), eyl unnd ungelegenheyt der zeytt zu guett halt(en) unnd wiewoll ir ehemals vorgeleg(en), konigkliche irleuchtigkeytt von Polenn(4) geleytt zu gebrauchenn, das sehen wir nicht vor guth an, den eingangk zu machen. Dan in kunfftig(en) zeytt(en) sich offt begeben magk, das ain hohmeyster von Prewssen(5) mith dem von Eyfflanndt zusamenzukomen vorursacht, das ader Polenn, die voneynander solt zu haltenn, gebrauch haben. Dartzu wollen wir ime kein eingangk mach(en). Unnd ist unnßer guttdunck(en), das {S. 341} ir fleissigk acht habenn lassenn, ab sich die Samatt(en)(6) in einig(en) weg(en) versammelt(en), das euch die ewrn zuzogen. Deßgleichen wir auch zu thuen wollen, domit ain yder sein gewarßam und des ordens landt an schadenn erlang(en) mag. Wir zweylffell ader nicht, dieweyll wir alzo unverbott ader unvorkuntschafft zusamenkomen, eher unßer widerwerttig(en) uff sei. Szo wollen wir unßere sach(en) außgericht unnd wider in unßer gewarßam komen, ir wollet euch hierin willig(en) beweißen und zum bestenn befinden lassenn, seindt wir etc. zu beschuld(en) willigk".{Datierung} Dat(um) ut s[upra].


Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Livland.

(2)    1516 Januar 26.

(3)    Memel.

(4)    Polen.

(5)    Preußen. 

(6)    Samaiten (Niederlitauer).


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh183.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 183 (1515 Dezember 20. Königsberg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 21.1.2004) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 21. Januar 2004 — Letzte Änderung: 21. Januar 2004 von Dieter Heckmann

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