1362 Februar 5. Heilsberg. {Regest}
Bischof Johannes [II.] von Ermland verleiht dem gegenwärtigen Schulzen Nikolaus erblich das Dorf Stolczenhagen [Stolzhagen, südl. von Heilsberg], a)über das eine Lokationsurkunde des bischöflichen Vogtes Heinrich von Luter für den damaligen Schulzen Walter zu Gunsten der mensa episcopalis vorlag1) und das auf Befehl des Ausstellers gemessen worden wara). Das Dorf umfaßt 40 Hufen, wovon Nikolaus 4 frei zum Schulzenamt zu kulmischem Recht besitzt. Er darf eine Mühle am Bache Kirssen2) mit 1-2 Rädern errichten, dazu ohne Schaden für andere einen Mühlteich aufstauen, wofür er 2 außerhalb der Dorfhufen gelegene Hufen Heide erhält. Von jedem Rad zinst er zum Zinstermin 2 Mark. Er erhält den halben Krugzins und darf in den Dorfkrügen Brot, Fleisch und ähnliche Lebensmittel zu des Bischofs und seinem Nutzen verkaufen lassen [quod possint in ipsis tabernis emere et vendere panes, carnes et huiusmodi comestibilia pro nostra et sua utilitate]. Er erhält das kleine Gericht und vom großen, das der Vogt richtet, 1/3 der Gefälle (2/3 der Vogt). Bußen, die der Vogt erlässt, soll auch der Schulze erlassen. Nikolaus darf im See Kyrsen3) mit kleinem Gerät zum Eigenbedarf fischen. Für die Pfarrei sind 6 Freihufen bestimmt. Jede Zinshufe zinst der mensa episcopalis an Weihnachten ½ Mark.
{Überlieferung}
B =
Bischöfl. Archiv zu Frauenburg [Frombork], Fol. C, Nr. 1, fol. 91.
{Drucklegungen}
Codex diplomaticus Warmiensis, 2, Nr. 323, S. 336.
{Regest}
aus B Preußisches Urkundenbuch, Bd. 6/1 (1362-1366), hrsg. v. Klaus Conrad, Marburg 1986, Nr. 9, S. 4-5.
{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B = Abschrift aus der 2. Hälfte des 14. Jhs. - Überschrift: Littera ville Stolzenhayn; mit Siegelankündigung In quorum testimonium etc.
[...] Datum in castro nostro Heilsberg anno Domini MoCCCoLXo Secundo, quinta die mensis Februarii.
a) als Narratio vor der Verleihung.
1) Druck des entsprechenden Teils der Urkunde PrUB, 3, Nr. 522, S. 397.
2) Wohl das Mühlenfließ südlich von Stolzhagen, an dem die Stolzhagen-Mühle liegt.
3) Der ehemalige, wohl ausgedehnte Kerschen-See östlich von Stolzhagen, vgl. PrUB, 3, Anm. 2 zu Nr. 517, S. 394.
Bearbeitungsstand: Regest eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 11. Oktober 2017) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: 11. Oktober 2017 — Letzte Änderung: 11. Oktober 2017 von Jürgen Sarnowsky
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