Die preußischen Städte- und Ständetage 1451-1453

[o.Nr.] – ASP 3, 95.
[Brief des Komturs von Osterode an den HM, 1451 Jan.14.]
Informiert HM über die Absichten bei der geplanten Erhebung eines Schosses durch
den Preußischen Bund; angeblich zur gegenseitigen Hilfe bei Schäden, tatsächlich zur
Stärkung des Bundes.

493 1451 Apr.10 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR(2) 3, 659 / ASP 3, 104.

(7.) HM sagt zu, daß das Strandgut den Eigentümern zurückgegeben werden soll, gegen
ein mögliches Bergegeld.
(10.) Pfundzoll (?).

494 1451 Mai 12 Elbing / Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 108.

Stände bitten um Vertagung; als HM die Stände auffordert, ihre Klagen zum Richttag,
der ordnungsgemäß einberufen ist, vorzubringen, erhält er keine Antwort.

495 1451 Juli 22 Marienwerder / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 128.

[Instruktion der Thorner Ratssendeboten für einen Tag zu Leissau, 1451 Mai 6.]
1. Peter Polan und sein Streit mit den ermländischen Domherren.
(2.) Werbung Albrecht Rebbers: Wege zum Gedeihen der Stadt, gegen Verarmung
und Verderben der Ratsherren, für Erbrecht der Bürgersöhne.
(3.) Sache des Münzmeisters und Hermann Reusops.
(4.) Casper Tisschers Sache und Einhaltung der Willkür der Stadt. ...
[Instruktion der Thorner Ratssendeboten für Marienwerder, 1451 Juli 22.]
(1.) Bekräftigung des Bundes angesichts der Briefe Kölns und Brandenburgs.
(2.) Überlegung, an wen man sich bei Übergriffen wenden soll.
(3.) Wer aus dem Bund ausgetreten ist, dessen Zeugnis soll nicht akzeptiert, dessen
Gesinde nicht gefördert werden. ...
[Rezeß der Städte.]
(4.) Land und Städte erinnern an den Richttag und an die Zusage des HMs, Hans von
Baisen als Oberrichter zu bedenken; HM leugnet nach Zögern zweiten Teil d. Aussage.
(11.) HM fragt nach Gründen der Stände für den Bund; diese betonen den Nutzen des
Bundes, der nicht gegen die Herren ziehe; sie tragen zudem Klagen gegen Ordens-
beamte über Gewalt und versagtes Recht vor, u.a.
a. Gewaltsamer Eingriff des Vogts Hans Tobenecker in das Verfahren Heinrichs (und
seiner Brüder Jacob, Hans und Abraham) gegen Hans Knoff vor dem Landding zu
Leissau.
... Erneute Forderung nach einem Richttag.

496 1451 Aug.6 Marienburg / Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Königsberg-Kneiphof. HR (2) 4, 5 ASP 3, 131

497 1451 Sept.5-7 Marienwerder – Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 137.

8. Die Stände bitten den HM um Unterstützung, als ein rechter herre seine getrawe
manne thun sol; bitten um Rat.
10. HM verweist auf die Briefe des Königs und der Kurfürsten, die den Bund für gegen
geistliche und weltliche Gesetze, Freiheiten, Rechte und Privilegien erklären; er kann
ihnen so nur raten, den Bund aufzulösen, sich gegen die Genannten entschuldigen.
18. Stände fordern Richttag.
19. Lande verweisen auf genommene Güter; HM verweist auf Scheitern des letzten
Richttags: Wir haben euch einen richtstag gelegt, worumb qwomet ir nicht? Wir wellen
richten ein recht gerichte, das manchem zu swere wird
.

498 1451 Sept.24 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 141.

[Instruktion der Thorner Ratssendeboten.]
(1.) In bezug auf den Brief des römischen Königs soll der HM um Hilfe gebeten
werden; gibt er sie nicht, soll man ihm das nicht verargen und sich selbst helfen.
(3.) Forderung eines Richttags.
(5.) Feststellungen des HMs diskutieren (... recht gerichte ...).
(11.) Vom Scharfrichter.
(12.) Des Landes Willküre.
[Rezeß der Städte.]
(2ff.) Auseinandersetzung um die Briefe und den Bund.

499 1451 Okt.21 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 149.

500 1452 Jan.18 Danzig / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 4, 50 / ASP 3, 157.

501 1452 März 19 Marienwerder / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 162.

[Brief Hans von Baysens an HM betr. Tagfahrt, 1452 März 27.]
Auf einer weiteren Tagfahrt werden viele Klagen vorgelegt werden, auch von Prälaten
und Gebietigern, wegen Gewalt und Unrecht; sie fürchten, würde der Bund aufgelöst,
gäbe es noch mehr Unrecht. Die Pommereller wollen sich zudem mit dem HM auf ihr
Recht einigen, damit man weiß, was nach ihrem Tod an den Orden und was an die
Verwandten fällt. ... Sachen Beierszes und Jocub Scolims.

502 1452 Apr.15 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt   Königsberg-Kneiphof. HR (2) 4, 78 / ASP 3, 164.

503 1452 Juni 15-17 Marienwerder – Mewe / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 177.

[Brief des Kulmer Rats an Danzig, 1452 Juni 2.]
Haben mit den Thornern über den Richttag beraten; Ermahnung des HMs nötig, der in
der Huldigung versprochen hat, die Untertanen bei ihren Rechten zu belassen, sie zu
mehren und nicht zu mindern. Doch verklagen HM und Gebietiger die Stände beim
Papst, römischen König und den Kurfürsten, was schon zu päpstlichen Schreiben
geführt habe, die – wie in Predigten – den Unglauben der Stände verkündeten. Wenn
sich die Stände nicht fügen, werden sie sie weiter verfolgen mit etlichen bullen, die sie
haben, und vermeynen lande und steten zu brengen von eren privilegien, freyheiten
und lenen
. HM soll deshalb um Unterstützung angerufen werden; sagt er diese nicht
zu, sollten sie sich an die Konvente wenden, die in der Zeit der Unruhe unter Paul von
Rusdorf Hilfe zugesagt haben.

504 1452 Juli 26 Thorn / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig. HR (2) 4, 107 / ASP 3, 193.

505 1452 Aug.27 Marienwerder / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. HR (2) 4, S. 82 / ASP 3, 198.

[Brief des Vogts von Leipe an den HM, 1452 Juli 16.]
In Kulm sei das Gerücht vorgebracht worden, den HM habe dem Pfleger zu Papau und
dem Komtur von Althaus geschrieben, bestimmte Ehrbarleute gefangenzunehmen.
[Schreiben Kulms an den HM zum selben Thema, 1452 Juli 19.]
Hat nichts von derartigen Nachrichten gehört und setzt keinen Glauben darin.

506 1452 Sept.20 Kulm / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. HR (2) 4, S. 83 / ASP 3, 221.

[Rezeß der Städte.]
13. In einer Antwort an den HM erinnern die Stände an das Auftreten des Legaten und
die dabei erwirkten gegenseitigen Zusicherungen.
14. ... Von gegenseitigen Beschwerden ist nichts erkennbar, zumal sich beide Seiten
an ihre Zusagen hielten.
15. Wollen dem HM tun, was sie ihm schuldig sind; haben ihn als ihren Herren und
Richter behalten.
16. Die meisten haben Magdeburgisches Recht, mit Kulm als "Mittelrichter"; wer
Lübisches Recht hat, soll das gebrauchen; niemand soll Richter in eigenen Sachen sein.
17. Der Kaiser ist der oberste Richter, falls es an den "Mittelrichtern" fehlt. ...
20. Schreiben an den Kaiser, enthält u.a.:
21. Bund entstanden in der Zeit der Zwietracht zwischen Paul von Rusdorf und den
Konventen; HM wurde von den Absichten der Stände informiert.
22. HM (nach den Ständen): kann niemand Zusammenschluß gegen Gewalt verdenken.
23. Sowohl unter Paul von Rusdorf wie unter Konrad von Erlichshausen hätten sie
unbekümmert im Bunde gesessen.
24. Unter Ludwig von Erlichshausen beschwert durch päpstliche Bullen, ksl.,
kurfürstl. u.a. Briefe. ...

507 1452 Okt.14-17 Marienwerder – Graudenz / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt   Königsberg-Kneiphof. HR (2) 4, S. 84 / ASP 3, 244.

508 1452 Nov.20 Marienwerder / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt,   Königsberg-Kneiphof. HR (2) 4, S. 85 / ASP 3, 263.

509 1453 Jan.14 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt,   Königsberg-Kneiphof. HR (2) 4, 134 / ASP 3, 285.

(2.) Die Elbinger klagen über den Fischmeister auf dem Haff, der borgrecht (Wasser-
recht) einführen sowie allen, die kein weitreichendes Fischrecht haben, die Fischerei
verbieten will.

510 1453 Jan.28 Marienwerder / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 291.

511 1453 Febr.25 Marienwerder / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 315.

512 1453 Apr.8 Marienwerder / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig. ASP 3, 375.

[Verhandlungen ständischer Vertreter mit dem HM, 1453 März 28.]
Die Stände beklagen sich über die Berichte, der Orden rüste gegen die Stände. So
hätten Kaufleute berichtet, die Herren Preußens würden Söldner anwerben; ständiges
Eintreffen von Söldnern; Gerüchte über den Beginn eines Kriegs bis Apr.23. HM
betont guten Willen gegenüber den Ständen und verweist u.a. auf kaiserliches Gebot,
Frieden zu halten.

513 1453 Apr.23 Thorn / Kulm, Thorn, Danzig. ASP 3, 385.

(1.) Die Stände haben sich versammelt, um "Kläger und Sachen" anzuhören; dabei
werden jeweils weitere Verhaltensregeln genannt (an den HM, an den Komtur ...)
betrifft auch Angelegenheiten der Stände untereinander oder mit den Bischöfen.
(2.) Hans Petikow klagt über den Kampf, den er mit Jorge von Grunberge führen
mußte, und den Verlust seiner Güter; ebenso über die Wegnahme des Leibgedinges
seiner Frau durch den Orden.
(3.) Niclas Beyersee erinnert an seine Klage, die mehrfach verhandelt wurde und auch
Kirstan von der Lucht und die Kinder von Weichorn betrifft.
(4.) Kirstan von der Lucht klagt, durch den HM während seiner Jugend um seinen
Besitz gebracht und zur Zahlung von 200 m. gut gezwungen worden zu sein.
(6.) Bartusch Rone kommt mit seinem Neffen Jenichen und klagt, der Pfleger zu Papau
habe ihm große Gewalt ... angetan, indem er ihm einen Haufen Heu gestohlen hat.
(8.) Hans von Slomaw klagt, daß ihm die Herren das Recht für das Leibgedinge seiner
Frau verweigert hätten, trotz erfolgter Gerichtsentscheidung.
(9.) Jenichen vom Veldichen klagt über die Übergriffe des Münzmeisters gegen
Seyfried Schade: hat diesen auf offener Straße gebunden, gefangen, bezwungen und
vor das Gericht zu Prust geschleppt, wo er sich schuldig bekennen mußte ...
(10.) Petrasch von Smanthaw und Jacob Scolem klagen, daß J. seine Güter vom HM
genommen und Hans Flosnicz gegeben wurden; nur Pferde und Fahrhabe konnten sie
ihm nehmen. ...
(13.) Martin Blumenaw aus Tuchel klagt, daß ihm von den Herren mit Gewalt Weib
und Gut genommen wurden
(14.) Jacob Zan klagt, die Herren hätten ihm ohne Recht 800 ung.gld. und mancherlei
Kleinod genommen.
(15.) Weiter klagt er wegen seines Onkels Bartholomeus Große, der bekannter-
maßen zu Danzig auf dem Haus ermordet worden sei. ...
(19.) Swarcze Nikel klagt, daß Thamme, der Komtur zu Balga, ihm sein ererbtes Geld
und Gut genommen habe; von einem verkauften Gut seines Vetters stehen noch 420 m.
aus, 100 m. sind erst bezahlt, obwohl der Komtur durch den HM Paul von Rusdorf
gemahnt wurde.
(20.) Gabriel von Graudenz klagt, Helfrich, der Vogt zu Riesenburg, habe ihn zu
Unrecht ins Gefängnis geworfen und ihm sein Geld genommen.
(23.) Andris ... von Pommerellen klagt, der aus dem Bund ausgetretene Rulandt habe
ihn verfolgt; ihm werde das Seine von der Herrschaft ohne Recht genommen (Pferd).
(24.) Jorge Salfelt klagt über den Münzmeister, der ihn wegen Schulden bedrängt habe
und weder Pfand noch Bürgen habe akzeptieren wollen; er wollte ihn in den Turm
legen, doch hat dies der Komtur als Unrecht erkannt. ...

514 1453 Mai 29 Thorn / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 401-02.

515 1453 Juni 6 Graudenz / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Kneiphof. ASP 3, 408.

516 1453 Jun.27-30 Graudenz / Thorn (e). ASP 3, 413-18.

517 1453 Juli 11 Marienwerder / – . ASP 3, 420-26.

518 1453 Aug.10 Graudenz / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt Braunsberg, Königsberg-Kneiphof. ASP 4, 16.

[Werbung der Stände an den Hochmeister Ludwig von Erlichshausen]
9. Bei der Huldigung für Ludwig von Erlichshausen auf der Tagfahrt zu Elbing
sagt der Hochmeister zu,
- alle bei ihren Rechten zu lassen und gegen Gewalt zu schützen;
- jährlich einen Richttag abzuhalten mit Prälaten, Landen und Städten;
- Privilegien und Freiheiten der Untertanen zu mehren, nicht zu mindern.
Dies wurde nicht eingehalten; vielmehr wurden die Stände vor den Kaiser geladen;
dort von den Gebietigern beleidigt, ohne daß der Hochmeister einschreitet. Zudem sind
sie als Eidgenossen bezeichnet und mit Unehre behandelt worden; den Gesandten ist
Raub und Mord geschehen. Die durch den Komtur von Graudenz angekündigte Be-
setzung der Ordenshäuser eben doch aus Mißtrauen, der Hochmeister soll sie abstellen.
Es ist eine Unterstellung, daß sie sich bewaffnet zu Graudenz versammeln wollten.
Verweisung an den Kaiser geschieht ihnen zu Schmach und Hohn.
[Während der Verhandlungen wird weitere Klage vorgebracht]
14. Pfleger zu Rastenburg (Sawr) hat drei Leute, die die Beuten kontrollieren sollten
und zu ihrer Ernährung fischten, getötet (zwei erhängen lassen, den dritten ertränkt).
[Orsachen des Bundes]
1. Heinrich von Plauen: plant 1411 Vorgehen gegen Untertanen in Thorn
2. Ders. setzt Thorner Rat ab.
3. Ders. zwingt Ritter, Knechte und Städte zur Abgabe von silbernem Geschmeide.
4. Thorner Hauskomtur Wilhelm vom Stein ertränkt Bürger, um Frauen zu haben.
5. Kellermeister Schönsee, Herr Ambrosius, ermordet Hans Osterwitz.
6. Vergehen gegen Frauen von Untertanen, die im Auftrag des Meisters unterwegs
waren (Pomersheim)
7. Vergehen gegen Kinder guter Leute, Geldstrafe gegen Eltern (Tuchel, Rabenstein)
8. Ermordung Johanns von Dalen aus Livland in Einsiedel, im Stall begraben.
9. Komtur von Elbing inhaftiert Bürger wegen Appellation an den HM.
10. Bürger von Konitz gegen Recht und Entscheidung Sigismunds verurteilt
11. Ermordung von Danzigern auf dem Schloß, die im Vertrauen darauf dorthin gingen:
Conradt Letzkow, Arndt Hecht, Bartolomeus Grose (Bürgermeister und Ratsherr)
12. Studenten aus Livland wegen Streit mit Rigaer Domherren an lit.Küste ermordet
13. Geplanter Überfall auf Ritter und Knechte aus dem Kulmer Land
14. Ermländischer Bischof (einst Propst) trägt Schuld am Verbrennen des K.L., da
er nicht den Waffenstillstand unterzeichnete
15. Kellermeister von Roggenhausen (von Elnisch) entführt eine Jungfrau
16. In Graudenz steigt ein Ordensherr (Camerawer) zum Dach ein und stirbt.
17. Pfleger zu Neidenburg (Kynsberger) ließ einem Mann die Hände abhauen, obwohl
der Betroffene nicht geklagt hatte
18. Ders. läßt Koch wegen Diebstahls hängen, obwohl dieser Beweise bringen will
19. Rechtsbrüche des Ordens; wer appelliert, wird in den Turm geworfen
20. Hohe Bußen genommen
21. Güter in Pommerellen nach Magdeburgischem Recht der Familie entzogen, obwohl
noch männliche Erben (Brüder, "Magen", Vetter) da sind
22. Orden gibt Güter an Diener und ziehen nach deren Tod das Erbegeld ein
23. Rittern ohne Erben wurde nicht erlaubt, ihr Gut zu verkaufen
24. Unrecht gegen die Untertanen, so gegen Nitze von Rehnitz, Niclos Pfeilsdort,
Eberhard Kuneszecke, Crawze Otto, Sbelute, einen von Pommerheim zu Konitz
Geköpften, zu Danzig CL, AH, BG (getötet) und andere (zu Unrecht inhaftiert)
25. Zu Fischau wird Rutcher gefangen und ertränkt, weil er an die Kurie appellieren w.
26. Unrechte Gefangennahme: Hans Hezelecht; Schulze von Neidenburg
27. Tham von Sponheim, Ktr von Danzig, setzt seinen Kämmerer in das Gut Close,
vertreibt unmündige Erbin
28. Kirszkorb. Ktr Danzig, nimmt Gut Beschaw für 50 statt 300 m., an Kämmerer
29. Hansel, Ktr Schwetz, dgl. Pnewen, Töchter ermordet bzw prostituiert
30. Paul von Rusdorf, dgl. Dolsko, Erbin 70 m. versprochen, nicht bezahlt
31. Michael Küchmeister erhöht Zehnten für pommerellische Ritter und treibt sie in
einen neunjährigen Bann und Kosten von rund 100000 gld.
32. Paul von Rusdorf nimmt Gut Zelislaw von Tochter weg
33. Kulmer Handfeste sagt silberne Münze und flämische Elle zu; unter Heinrich
von Plauen und MiKü wurde diese Münze kupfern, während der durch die Stände
erweitere "Hauptstuhl" vom Münzmeister für Wucher genutzt wurde
34. Flämische Landelle verkürzt, so daß aus vier fünf Hufen wurden, höhere Abgaben
35. Fischereirechte entgegen Kulmer Handfeste eingegrenzt (kleines-großes Fangzeug)
36. Fortzahlung von Schalwenkorn und Wartgeld nach Ende des Krieges gg. Litauen
37. Mahlfreiheit und freier Mehlverkauf durch PvR gestattet, nicht eingehalten
38. Fischereirechte der Elbinger im Elbingfluß, Drausen und Haff verkürzt
39. Orden bemächtigt sich eines Teils der Mauer, eines Turms und Tors von Elbing
40. Zollfreiheit der Elbinger in Pommerellen mißachtet
41. Orden dingt Johann Szernowski gegen Hans und Gabriel von Baysen
42. Orden nimmt Hans von Klein Komorzky ein Dorf und 12 Hf. eines anderes Dorfs
43. ... und bauen auf seinem Grund eine Mühle, gegen seine Handfeste.
44. Orden nimmt Otte (von Czeise?) Stute (?) und Heide.
45. Orden nimmt Tucholke Güter und Wald bei Dirschau, geben anderes Gut.
46. Orden nimmt Sander ein von ihm geerbtes Gut und 4 Hf. zu Oderaw
47. Orden nimmt Malachin ein Gut, das Verwandten von einem Diener kaufen mußten.
48. Orden nimmt Steffan Poszkotz eine Mühle bei Saborn.
49. Orden nimmt Kartzewski ein Gut im Schwetzer Gebiet.
50. Pommersheim ließ den Bruder Jacobs von Nawenhofe zu Unrecht köpfen und
nahm Vater und Bruder in die Pflicht.
51. Orden nimmt Hans vom Schonberge 900 Schafe, Wiese, beweglichen Besitz.
52. Orden nimmt Samerth Bienenstöcke im Hegewald, dazu einen Bach.
53. Orden nimmt Weitstock die Fischerei.
54. Orden nimmt Scarpa ein Gut Mocke und setzen Schwiegervater in den Turm.
55. Orden nimmt Jorge Trebenitz eine halbe Mühle und einen Hammer an Fließ.
56. Trotz Huldigungszusagen der Hochmeister wurden nur unter Paul von Rusdorf
Richttage gehalten, nicht unter Ludwig von Erlichshausen.
57. Entgegenkommens Pauls von Rusdorf im Streit der Konvente schafft Ungleichheit
und stärkt die Komture von Elbing und Christburg
58. Deshalb klagen Gebietiger und Konvente vor den Ständen, fordern Gleichheit.
59. Diese sagen Hilfe zu, fordern Leitung des Ordens und der Lande durch zwei Pers.
60. Auch der Hochmeister bittet um Hilfe, die ihm Ritter und Städte zusagen.
61. Ritter und Städte führen mit seinem Wissen Tagfahrt herbei, stellen Eintracht her.
62. Preußischer Bund unter Führung der Kulmer; Konvente bitten um Vermittlung.
63. Stände organisieren Tagfahrt.
64. Vorfahren der Stände haben bei Christianisierung geholfen, doch hat der Orden ihre
Freiheiten vermindert, ohne rechtliche Grundlage.
65. Orden schließt Bündnisse mit Dänemark, Stolp, Stettin und Wolgast, Herzog Swi-
drigal, Litauen, Rußland, Walachei ohne Zustimmung der Stände; Krieg gegen Polen.
66. Der Preußische Bund wurde vom Hochmeister gebilligt, doch wurden sie vom
Orden vor dem Kaiser verklagt und verunehrt; sollten angegriffen werden.

519 1453 Aug.24 Thorn / Kulm (e), Elbing (e), Danzig (e). ASP 4, 37.

520 1453 Sept.9-10 Thorn / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Königsberg-Kneiphof. ASP 4, 48-49.

521 1453 Sept.13 Rothaus / Thorn (e), Danzig (e). ASP 4, 50.

522 1453 Sept.28-Okt.1 Marienwerder / – .ASP 4, 59, 64.

523 1453 nach Nov.28 Thorn / – . ASP 4, 79, 89.

524 1453 nach Dez.9 Thorn / – .ASP 4, 89, 92, 104-05.


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